Fettleber - Die neue Volkskrankheit - Was kann ich tun?
Eine verfettete Leber schädigt auf vielfältige Weise den Stoffwechsel. Wie Sie mit der richtigen Ernährung und Abnehmen das Organ schützen.
Bis vor ein paar Jahren quittierten viele Ärzte die Diagnose "Fettleber" höchstens mit einem Achselzucken. Sie galt als ebenso häufig wie harmlos, oft nur zufällig bei einer Routine-Untersuchung per Ultraschall festgestellt.
Jeder Dritte hat eine Fettleber
Häufig ist die Leberverfettung tatsächlich – was damit zusammenhängt, dass sehr viele Menschen übergewichtig sind. Etwa jeder dritte Erwachsene hierzulande hat eine Fettleber; erkennbar daran, dass das Organ im Ultraschall heller und größer aussieht als eine gesunde Leber. Weil eine Leberverfettung jedoch oft keine Beschwerden macht, mitunter nicht einmal Spuren im Blut hinterlässt, maß man dem Befund keine große Bedeutung bei.
Eine Einschätzung, die sich mittlerweile, etliche Studien später, deutlich geändert hat. "Heute weiß man, dass eine Fettleber keineswegs harmlos ist", sagt Privatdozent Dr. Jörn Schattenberg, Facharzt für innere Medizin und Leberspezialist an der Universitätsmedizin Mainz. "Wer eine Fettleber hat, erkrankt zum Beispiel wesentlich öfter an Typ2-Diabetes."
Verantwortlich sind vermutlich Botenstoffe, die vom Leberfett gebildet werden. Sie verschlechtern unter anderem die Insulinempfindlichkeit und lassen die Gefäße schneller verkalken. Mit etwas Pech bleibt es zudem nicht bei einer Verfettung des Bauchorgans. Bei einem Teil der Betroffenen entzündet sich die Leber, es entwickelt sich eine Fettleber-Hepatitis. "Steuert man spätestens jetzt nicht gegen, droht ein fortschreitender Leberschaden, bei dem das Organ zunehmend verhärtet und seine Funktion einbüßt", sagt Professor Andreas Geier, Leiter des Leberzentrums am Würzburger Universitätsklinikum. Am Ende vernarbt die Leber (Zirrhose), und auch das Risiko für Leberkrebs nimmt zu.
>>> zum Artikel von Frau Dr. Sabine Haass / DIABETES - Ratgeber